Sehnsüchtig schauen Mitglieder der Seglergemeinschaft Bergwitzsee e.V. und Segler des Campingplatzes auf das Wasser. Der Wind ist einfach zu stark, um die am Sonnabend begonnene Regatta fortzusetzen. Auf dem See bilden sich unübersehbare Schaumkämme und Windböen peitschen das Wasser auf. „Nein so mutig oder leichtsinnig sind wir nicht, wie einzelne Paddelbootfahrer mit Kleinkinder an Bord oder die Schwimmer, die kreuz und quer durch den See in Richtung der Insel schwimmen“ gestehen sich die sonst so mutigen Regattasegler ein und wenden sich anderen Dingen der Freizeitbeschäftigung zu.
Die einen bei Steg-Reparaturarbeiten, die anderen bei Pflegearbeiten des Hafengeländes - bis plötzlich sie eine Unruhe aufhorchen ließ.
Sofort erfassten die Segler die Situation, dass auf dem Wasser dringend Hilfe gebraucht wird. Und dann ging alles ganz schnell – die einen deckten das Motorboot ab und lösten die Leinen, die anderen holten Benzin und die Starterbatterie aus dem Bootshaus und schon waren Richard Steiner und Tobias Peger auf den Weg zu den Hilfebedürftigen.
Hier waren 4 junge Leute mit einem Schlauchboot zur Insel gefahren und hatten es auf der Rücktour schwimmend vor sich her geschoben, bis eine Windböe das Schlauchboot erfasste, sich losriss und die Schwimmer allein zurück ließ. Offensichtlich von der Umwelt nicht wahrgenommen, versuchten sie an Land zu schwimmen. Zu diesem Zeitpunkt wussten die Retter jedoch noch nicht was sie erwartet. Ein völlig erschöpfter Schwimmer der Schlauchbootbesatzung versuchte einen bereits entkräfteten Bootsinsassen über Wasser zu halten. Tobias Peger, ein erfahrener Rettungsschwimmer und Taucher musste noch an Bord des Bootes erste lebensrettende Maßnahme einleiten. Die Verständigung eines Notarztes komplettierten die Ersthelferaktivitäten bis zur Übergabe an die professionellen Retter, in dessen Folge noch ein Rettungshubschrauber angefordert wurde, der den über einen nicht unerheblichen langen Zeitraum bewusstlosen Verunfallten in eine Spezialklinik nach Halle weiterflog. |